Samstag, 24. November 2012

Nicht bewiesen


Nicht bewiesen ...

Der Eingeweihte lebte vor Hunderten von Jahren in einem Dorf unter Menschen, die ihn nicht verstanden und die mit ihm nichts anfangen konnten. Denn er hatte eine ganz andere Wahrnehmung, als sie und wußte vieles, was sie nicht wußten, weil er fühlen konnte, was die anderen Menschen nicht fühlten.

Er hatte ein reines Herz, kannte keine Bosheit, keinen Neid, keine Mißgunst, keinen Zorn und war ein einfacher und gutmütiger Mensch.

Der nährende Lichtstrom Gottes, der seinen Körper durchfloß, wurde daher nicht verunreinigt, wie bei all den anderen Menschen mit den finsteren Herzen.

Das Licht des Schöpfers - rein, strahlend, hoch schwingend und all die Göttlichen Qualitäten in sich tragend - vibrierte im Wesen dieses Mannes, in allen Zellen seines Körpers und Gemütes und hielt ihn in einem permanenten Zustand der Glückseligkeit.

Doch die Leute seiner Zeit mochten diesen Mann nicht, der immer so vieles zu ihnen sagte, was sie nicht verstehen konnten und der sogar behauptete, er könne die Toten sehen.

Nach vielen Konflikten mit den Dorfbewohnern und vor allem mit den Kirchenmännern, floh er schließlich vor der Inquisition hinaus in die Wildnis, wo er fortan die meisten Jahre seines Lebens verbrachte.

Er saß immer wieder Stunden, Tage und oft auch viele Wochen lang tief in der Meditation versunken am Eingang seiner Höhle und sein Geist schwebte indessen in lichten Sphären und fernen Welten.
Wenn er so meditierte, war er für den Planeten, der dunkel und düster - weil vom niederen Bewußtsein seiner damaligen Bewohner geprägt - seine Bahn um die Sonne zog, wie eine hell leuchtende Fackel des Lichtes.

Das Licht Gottes durchströmte und ernährte den Körper und die Seele des Eingeweihten und so lebte er in Frieden und Freude, bis der Plan seiner Seele es für ihn vorsah, diese Erde zu verlassen.

Von einer gewissen Melancholie erfasst ging der Mann ein letztes Mal ins Dorf und die untrügliche Ahnung begleitete ihn, dass er dort seinen Heimgang in die Welt des Lichtes antreten würde.

Es war ein sehr heißer Tag und auf dem Marktplatz inmitten des Dorfes traf er eine emsige Menge von Leuten an, die mit verschiedensten Tätigkeiten beschäftigt waren. Als er vorbei kam hörte er, wie sie sich gerade über die Hitze beschwerten, die all ihre Arbeiten so erschwerte und die Frage kam auf, wie eine so kleine Sonne soviel Hitze erzeugen konnte.

Da blieb der Eingeweihte stehen und blickte den Wortführer an.
"Die Sonne ist gar nicht so klein, wie sie aussieht!" sagte er zu dem Mann, einem grobschlächtigen Kerl. "Sie ist sehr viel größer als unsere gesamte Welt!"

Mehrere Leute wurden jetzt auf ihn aufmerksam und drängten sich heran. Unwillige Stimmen wurden laut, denn man erkannte den "Verrückten" sofort, obwohl er schon lange nicht mehr hier gewesen war und man wußte auch, dass er seit langem von der Inquisition gesucht wurde.

Der Mann, den er angesprochen und über die Sonne belehrt hatte, geriet in großen Zorn, weil er die Worte des Eingeweihten als Frechheit empfand und dachte, dieser mache sich lustig über ihn.
"Die Sonne soll größer sein, als unsere Welt? Bist du verrückt? Man sieht doch, dass sie nur ganz klein ist!" schrie er und zeigte auf den glühenden Sonnenball in der Ferne.

"Die Sonne ist sehr weit weg und deshalb sieht sie so klein aus," gab der Eingeweihte daraufhin zur Antwort.
Die umstehenden Leute, Männer und Frauen verschiedenen Alters, brüllten vor lauter lachen und machten abfällige Bemerkungen über den "Verrückten", der seit langem wieder ins Dorf gekommen war.

Als sich der Sturm der Entrüstung und der Verhöhnung wieder gelegt hatte, sagte der Eingeweihte: "Die Sonne ist so groß, dass sie unsere Welt ( Anm.: die Erde ) hundertfach schlucken könnte!"

Daraufhin brach neuerlich ein Sturm der Empörung los und die Diskussion wurde immer hitziger, bis schließlich die Schergen der Inquisition darauf aufmerksam wurden, den Eingeweihten erkannten und festnahmen.

Nach einer kurzen und rücksichtslosen Untersuchung vor dem Ketzergericht landete er schließlich auf dem Scheiterhaufen, wo man ihn aufrecht stehend an einen Pfahl band.

Die Reisigbündel zu seinen Füssen wurden angezündet und als die Flammen unter dem Gejohle des Publikums an ihm hochzüngelten und seinen Bart erfassten, verließ er seinen alten Körper, schwebte empor und betrachtete diese Szene aus der Vogelperspektive.

Und als er sie alle so sah, wie sie begeistert brüllend um das Feuer herum tanzten, während die Flammen seinen Körper fraßen, da ergriff ihn großes Mitgefühl zu diesen Menschen, die nicht wußten, was sie da taten.

Denn er wußte, sie würden noch Tausende von Jahren durch die Materie gehen müssen, durch Leid, Mühsal und Not, bis sie endlich lernen würden, vollendete Menschen und wahre Kinder Gottes zu sein.

Er wußte, das Feuer des Leids würde all die Böswilligkeit aus ihren Herzen herausbrennen müssen in den vielen Leben, die sie alle noch vor sich hatten.
Erst dann würde die Finsternis aus ihnen weichen können.
Und er liebte diese Menschen alle von ganzem Herzen.

Sie hatten ihn gerichtet, weil er ihnen immer wieder die Wahrheit gebracht hatte und weil sie diese Wahrheit nicht fassen konnten.

Schließlich war damals noch nicht bewiesen, dass die Sonne viel größer ist, als die Erde. Aber sie war es trotzdem auch damals schon...

Auch heute ist vieles noch nicht bewiesen und was noch nicht bewiesen ist, darf man auch heutzutage noch nicht glauben!
..und wenn man es trotzdem tut, gilt man als Sonderling!
















Ein Brief an Lady Gaya

Bildtitel:  Die neue Welt
 
 
Ein Brief an Lady Gaya
...im Namen der Menschheit
 (JW, am 17. Februar 2005 )
 
Liebe Erde, die du unsere Mutter bist!
Entschuldige bitte,
dass wir, Deine Kinder Dich immer wieder verletzen,
dass wir noch immer nicht fähig sind,
Dich zu erkennen,
dass wir noch immer nicht wissen,
dass auch Du ein lebendiges Wesen bist,
eben unsere Erdenmutter!
 
Entschuldige,
dass wir Dir schaden mit vielem, was wir tun,
dass wir in unserer Selbstherrlichkeit
Deinen wunderschönen Körper krank machen
und verunstalten,
dass wir Dich verschmutzen und besudeln,
sogar mit dem Blut unserer Geschwister!
 
Entschuldige,
dass wir alle Deine Geschenke an uns
kaum zu schätzen wissen,
dass wir Dich mißbrauchen, ausbeuten
und vergewaltigen,
dass wir Dich stets dazu nötigen,
Dich immer wieder
gegen uns wehren zu müssen!
 
Entschuldige,
dass wir so undankbar sind,
so unwürdig oft
und so ehrlos!
 
Danke,
dass Du uns trotzdem liebst
und bereit bist, unsere Erdenmutter zu bleiben,
dass Du uns weiterhin so reich beschenkst
mit Deinen Gaben,
die für uns so wichtig und so kostbar sind
und die wir so selbstverständlich annehmen,
zumeist ohne ein Wort des Dankes!
 
Habe noch Geduld mit uns,
denn wie Du weißt beginnen wir nun,
ganz langsam aufzuwachen!
Erwecke uns weiterhin
und bitte tue es sanft!
 
Wir danken Dir für Deine Nachsicht
und dafür, dass Du uns immer alles gibst,
was wir zum Leben brauchen!
 
Gott segne Dich dafür!
Der Friede sei mit Dir!